
Japan, das Land der aufgehenden Sonne und der Zeichentrickfiguren mit überdimensionierten Augen hat für den Besucher sehr viel zu bieten – vor allem dann wenn er sich vorher darüber informiert, was denn so an Möglichkeiten offen stehen und er weiß was es zu berücksichtigen gilt.
Für einen ersten Überblick haben wir dir deshalb eine kleine Liste erstellt mit Dingen, die du beachten solltest und Sachen auf die du dich freuen kannst, wenn du deinen Japan-Urlaub planst.
Was sollte auf meiner Checkliste für Japan stehen?
Im Vorfeld einer jeden Reise gibt es ein paar formale Punkte, über die du dir Gedanken machen solltest. Die wichtigsten haben wir für dich recherchiert.
Visum
Hier gibt es im Grunde nicht viel falsch zu machen. Auf der während des Fluges verteilten Karte solltest du als Reisegrund „sightseeing“ ankreuzen.
Das Visum von 90 Tagen sollte die meisten Urlaube abdecken, wenn du vorhast etwas länger zu bleiben, bekommt du eine Karte bei dem zuständigen Meldeamt, bei dem du dich dann auch vor Ablauf der ersten Frist melden solltest. Die Belohnung sind 180 Tage Visum.
Sicherheitshinweise
Falls du einen Roadtrip entlang der Ostküste geplant hast, gilt es das Gebiet um Fukushima zu umfahren, der nähere Umkreis von 20 Kilometer km rundum das Atomkraftwerk ist nach wie vor radioaktiv, außerhalb der betroffenen Zonen muss man sich aber über radioaktive Strahlung keine Sorgen machen.
Auch die Kriminalstatistik ist in Japan eher mit Europa zu vergleichen oder sogar geringer. Hier gibt es keine bestimmten Hinweise wie etwa bei Ländern des Nahen Ostens oder Nordafrikas.
Führerschein
Um in Japan ein Kraftfahrzeug zu führen, muss im Vorfeld eine japanische Übersetzung des Führerscheins angefertigt werden.
Der deutsche Führerschein ist in der Form nicht anerkannt. Es gilt Linksverkehr und striktes Alkoholverbot!
Impfungen
Für Langzeitaufenthalte in ländlichen Gebieten empfiehlt das Deutsche Auswärtige Amt Impfungen gegen Japanische Encephalitis (Gehirnhautentzündung). Ist der Impfpass nach europäischen Standard (Masern, Mumps, Röteln, Tetanus…) up to date, dürfte es aber auch in Japan nichts zu befürchten geben.
Wie hoch sind die Kosten in Japan?
Für alle, die nur ein kleines Reisebudget haben, klingt das erstmal ernüchternd, aber Japan ist grundsätzlich ein eher teures Pflaster, vielleicht findest du aber in der folgenden Kostenauflistung den ein oder anderen Einsparpunkt.
Flug
Spontan wird es teuer, deshalb solltest du den Flug bestenfalls mindestens drei Monate vorher buchen. Es sind immer wieder Schnäppchen im Bereich von 400 Euro oder sogar darunter zu haben, im Schnitt bewegen sich hier die Preise aber in einem Fenster von 700 bis 850 Euro.
Essen
Die Lebensmittelpreise sind im Schnitt etwas höher als in Deutschland. In den 24-Stundenläden und in den Supermärkten lässt sich aber relativ billig einkaufen.
Sushi ist etwas billiger als in Deutschland und dazu noch einen deutlichen Ticken besser, für etwas unter 10 Euro kann man sich in Japan daran satt essen.
Unterkunft
Hotels, insbesondere in den großen Städten Tokio, Kyoto und Osaka können teuer zu Buche schlagen. Unter 100 Euro pro Nacht auch für simple Zimmer ist da kaum etwas zu machen.
Hostels gibt es in den entlegeneren Stadtvierteln für 30 Euro die Nacht. Wenn du nicht viel Raum brauchst um dich auszubreiten, ist auch eines der berühmten „Kapselhotels“, das ca. 20 Euro pro Nacht kostet, eine Überlegung wert.
Öffentlicher Nahverkehr
Im Zuge wirtschaftsliberaler Politik wurde das Nahverkehrsnetz privatisiert, was jedoch nicht mehr Wettbewerb und niedrigere Preise, sondern auch Monopoliserungseffekte zur Folge hatte.
Im Grunde ist das Reisen immer noch eine Spur günstiger als in Deutschland, mit Einzelfahrtpreisen zwischen 1,50 und 2,20 Euro, oftmals ist es aber schwer bei den verschiedenen Anbietern den Überblick zu behalten.
Welche Sehenswürdigkeiten hat Japan zu bieten?
Japan ist ein Land mit einer reichen und vielseitigen Kultur. Eine Kultur so reich und vielseitig, dass es schwer ist alles in einem Kurztrip zu erkunden, damit du die wichtigsten Dinge siehst, haben wir hier eine kleine Auswahl an Reisehighlights getroffen.
Tokio
Die Hauptstadt darf bei einer Reise nach Japan natürlich nicht auf der must-see-Liste fehlen. Hier bekommst du ein Gespür dafür, was die japanische Mentalität ausmacht.
Viele Menschen (ca. 9,5 Mio. Einwohner) leben auf engen Raum und das funktioniert dank guter Infrastruktur. In kosmopolitischeren Vierteln wie Roppongi oder Shibuya kann man das Stadtleben auskosten, während man sich in Meiji-jingu der Natur Nahe fühlen kann.
Kinkaku-Ji
In dieser buddhistischen Tempelanlage wird Vergangenheit lebendig. Der 1397 erbaute „Goldene Tempel“ erlebte den Aufstieg und Niedergang so mancher Dynastie mit, bis er 1950 von einem Kleriker niedergebrannt wurde, der dessen Schönheit nicht ertragen konnte. In der Zwischenzeit wurde er wieder restauriert und strahlt heute in alter Pracht.
Das Kirschblütenfest
Beim Kirschblütenfest oder japanisch, Hanami, wird von Ende März bis Anfang Mai die Schönheit der in Blüte stehenden Kirschbäume gefeiert.
Gewappnet mit Picknickdecke, Bier, Sake und Bento Boxen gehen Freunde und Verwandte dabei während der zehntägigen Blütezeit in den Park und genießen das Naturschauspiel.
Jigokudani Monkey Park
Der Jigokudani Monkey Park liegt relativ mittig in Japan. Jigokudani lässt sich grob mit Höllental übersetzen, was auf die dampfenden, aber ungefährlichen Wässer dort zurückzuführen ist. Um deren wohlige Wärme wissen die ansässigen Makakenaffen, die sich nur allzu gerne darin ausruhen und dabei ein tolles Fotomotiv liefern.
Itsukushima-jinja
Der Itsukushima-Schrein in der Präfektur Hiroshima ist seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe und existiert seit 1168. Zur Touristenattraktion hat sich insbesondere das große Torii Tor entwickelt, das im Wasser steht und bei Flut zu schweben scheint.
In Japan kannst du sowohl das pulsierende Stadtleben und Hightech-Kultur erleben, als auch verzaubernde Natur und Orte der Einkehr.
Fazit
Wenn dein Reisekonto gut gefüllt ist, ist Japan auf jeden Fall einen ausgedehnten Trip wert. Hat sich das Land auch deutlich und in vielerlei Hinsicht an den Westen angepasst, lässt sich an vielen Orten doch noch die reichhaltige Geschichte und Tradition dieses, auch landschaftlich, schönen Staates nachvollziehen. Zwischen hochtechnologisierter Toilette und altehrwürdigem Zen-Tempel ist hier für jeden etwas dabei.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/land/japan/
[2] http://www.zeit.de/mobilitaet/2013-09/japan-tokio-nahverkehr-privatisierung
[3] http://www.meti.go.jp/english/earthquake/nuclear/roadmap/pdf/20130807_01.pdf
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